„In Liebe – Grüße von der Saffenburg“

„In Liebe – Grüße von der Saffenburg“

Open-Air Gottesdienst auf der Saffenburg

 

Am Sonntag, dem 02. Juni 2019, feierte temptAhre. Innovative Kirche in Mayschoß/Ahr bei strahlendem Sonnenschein und wunderbarer Fernsicht erneut einen Open-Air Gottesdienst. „In Liebe – Grüße von der Saffenburg“, so lautete das Thema. Verschiedene, für sich stehende Geschichten aus der Bibel und unserem Alltag machten deutlich, dass Liebe viele Facetten haben kann. Da ist die alt-testamentarische Geschichte von Noomi und ihrer Schwiegertochter Ruth, eine beeindruckende Geschichte von Liebe und Treue bis zum Tod. Oder das Evangelium von Jesus als dem wahren Weinstock: „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“

Die Saffenburg blickt auf eine knapp 1.000 Jahre alte Geschichte zurück. Im Dialog mit einem Burgführer wurden Zusammenhänge zwischen Episoden der Saffenburg und dem katholischen Glauben hergestellt.

 

Sophiensage – Eine Geschichte zur Entstehung der Burg

 

Sophie, Burgfräulein der Altenahrer Burg, liebte einen Ritter, ohne es ihn wissen zu lassen. Darauf zog der Ritter, der sich nicht geliebt glaubte, ins Heilige Land. Das wiederum verursachte Sophie Gewissensbisse, sah sie sich doch als Ursache für des Ritters Beteiligung am Kreuzzug. In Schmerz und Reue baute Sophie eine Klause in der Einsamkeit auf dem schroffen Felsen. An dieser Stelle traf sie der Ritter bei seiner Heimkehr an. Zur Erinnerung an das glückliche Wiedersehen baute er an dem Platz ein Schloss, das er Sophienburg nannte. Daraus entstand der Name „Saffenburg“.

Reduziert man die Geschichte auf ihren Kern und überträgt sie auf den Glauben, könnte man sagen: Gott liebt einen Menschen, ohne dass dieser es merkt. Der Mensch begibt sich auf eine lange, gefährliche Reise durch das Leben und kehrt schließlich zum Ausgangspunkt zurück. Voller Treue hat Gott auf ihn gewartet. Und jetzt wird aus beiden ein „Paar“. Sie können miteinander glücklich werden.

Burgen: Zufluchtsorte bei Gefahren

 

Die Bibel verwendet die Metapher „Burg“ häufig für Gott. Nur Gott, so glauben Christen, kann Sicherheit und letzte Zuflucht schenken, und das ohne Bedingungen, ohne Vorleistung. Doch, so der Burgführer, war die Saffenburg durchaus nicht immer ein Hort der Sicherheit. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erfolgreich angegriffen und schließlich geschleift.

Das entspricht unserer Erfahrung. Ebenso wenig wie eine Burg letzte Sicherheit bietet, bedeutet Gott an der Seite zu haben, dass Christen im Leben frei von Sorgen oder Problemen sind. Weltweite Hungersnöte, Umweltkatastrophen, Terrorangriffe und Finanzcrashs zeigen: Viele unserer so genannten Sicherheiten sind zerbrechlich. Und das betrifft auch den privaten Bereich: der Verlust eines geliebten Angehörigen, eine unerwartete ärztliche Diagnose, Arbeitslosigkeit und Ähnliches können das Leben erschüttern.

Für Christen liegt in Jesus die Rettung. Jesus erfährt durch den Tod am Kreuz äußerstes Leid. Doch sein Tod ist keine Niederlage, sondern genau das Gegenteil. Jesus Tod macht uns den Weg zu Gott frei. – Seine Auferstehung verspricht uns, dass auch wir auf ein Leben nach dem Tod hoffen dürfen. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott gerade in den schweren Zeiten nicht von uns lässt, sondern an unserer Seite bleibt. Dass wir am Ende in Sicherheit sind.

 

Katharina Reicherts aus Blankenheim – eine nicht standesgemäße Liebesheirat

 

Im 17. Jahrhundert heiratete der Burgherr nicht standesgemäß: er heiratete aus Liebe die Magd Katharina Reicherts aus Blankenheim. Als sie jung im Alter von 23 Jahren starb, ließ er ihr zu Ehren einen Sarkophag bauen, der heute in der Mayschoßer Kirche steht und unter dem Namen „Schwarze Möhn“ bekannt ist. Zu Füßen der „Schwarzen Möhn“ liegt Katharinas geliebter Hund.

Die Liebe von Katharina zu ihrem Hund kann man zum Anlass nehmen, sich daran zu erinnern, dass die Schöpfung unseren Respekt verdient. Der Platz, an dem die Saffenburg steht, kann daran erinnern, wie schön und kostbar die Natur ist und dass wir ihr Verantwortung schulden.

 

Saffenburgverein

 

Nach Schleifung und Aufgabe der Burg kam es durch Witterungseinflüsse zum endgültigen Verfall der Ruine. 1998 wurde der Verein zur Förderung der Saffenburg gegründet. Mit außerordentlich viel ehrenamtlichen Engagement wurde die Burg in ihren heutigen Zustand versetzt. Mauern sind freigestellt und saniert, Beleuchtungen installiert, ein gefahrloser Zutritt für Besucher der Burgruine geschaffen. Es bedarf viel Enthusiasmus – oder nennen wir es Liebe zur Heimat -, um sich dieser Aufgabe zu stellen.

Eine lange vernachlässigte, dem Verfall preisgegebene Ruine. Und plötzlich kommt es zu einer Rückbesinnung: die Substanz wird restauriert, der Bestand gepflegt und die Ruine erhält neue Wertschätzung. Wird die Kirche ihre Geschichte irgendwann einmal so erzählen müssen?

 

Musikalische Highlights

 

Wie immer wurde der Gottesdienst von Breeze of Music musikalisch begleitet. Einer guten Tradition folgend trat in diesem Sommer-Gottesdienst auch wieder der temptAhre-Frauenchor auf. Die Lieder waren inhaltlich auf das Thema und musikalisch auf die Musizierenden abgestellt.

Maria 2.0

 

Im Rahmen der Fürbitten hatte die Gemeinde Gelegenheit, eigene Anliegen vorzutragen. Eine junge Frau formulierte eine Fürbitte für „Maria 2.0“. Maria 2.0 steht für eine Forderung von Katholiken, dass Frauen in der katholischen Kirche alle geweihten Ämter bekleiden dürfen.

 

Grüße von der Saffenburg

 

Zum Schluss des Gottesdienstes konnten die GottesdienstbesucherInnen Karten mitnehmen, die ein Herz zierte. Der Gedanke: „Schreiben Sie jemandem, den Sie schon lange nicht mehr gesehen haben und dem Sie schon lange mal wieder ein gutes Wort gönnen wollten, eine lieben Gruß von der Saffenburg.“

Der Gottesdienst fand allgemein großen Anklang. Es war ein sehr erfüllter Sonntagmorgen. Anschließend bestand die Möglichkeit, in der Schutzhütte Saffenburg einzukehren.

Dank

 

Ohne die Unterstützung zahlreicher Helfer wäre dieser Open-Air Gottesdienst logistisch nicht möglich gewesen. Daher gebührt allen großer Dank. Ein besonderer Dank gilt dem Jugendbüro Altenahr, das uns drei Pavillons geliehen hat, die bei 30 °C Hitze hochwillkommenen Schutz geboten haben. Dank auch der Winzergenossenschaft und dem Saffenburgverein, die temptAhre die Lokalität zur Verfügung gestellt haben.

 

Ausblick

 

Der nächste temptAhre-Gottesdienst wird am 31. August 2019 gefeiert werden. Der Jahreszeit entsprechend werden wir uns dann mit verblüffenden Fakten aus Gottes wunderbarer Natur befassen.

Berührungen mit dem Misereor-Hungertuch

Berührungen mit dem Misereor-Hungertuch

Andachten zur Fastenzeit

 

„Mensch, wo bist du?“

Das Misereor-Hungertuch 2019/2020 greift Gottes Frage auf, mit der er die ersten Menschen im Paradies gerufen hat. Im Zentrum des Bildes ein goldener Ring, Zeichen Gottes und seiner Liebe. Darin das „gemeinsame Haus“, unsere gemeinsame Welt: unfertig, offen wie ein Fragezeichen. Ring und Haus nicht in der Mitte, nicht in Balance. Wo ist der Mensch? Am unteren Rand des Geschehens? Wird er sich bewegen? Wird er etwas bewegen?

 

In sechs ca. halb-stündigen Andachten setzen wir uns in der Fastenzeit einmal pro Woche mit den verschiedenen Ausschnitten des Hungertuches auseinander. Neben Gebeten, Liedern und Impulsen bietet jede Andacht die Möglichkeit (!), sich durch eigenes Tun besonders intensiv von der Botschaft des Hungertuches berühren zu lassen. Mit Blick auf Ostern hin zu der Antwort: „Hier bin ich.“

 

[Diese Aktion geht auf eine Initiative aus der Gemeinde zurück und wird von temptAhre unterstützt.]

 

Termine:

Mittwoch, 13. März 2019

Mittwoch, 20. März 2019

Mittwoch, 27. März 2019

Dienstag, 02. April 2019

Mittwoch, 10. April 2019

Mittwoch, 17. April 2019

Jeweils um 19:00 Uhr

Andacht vom 13. März 2019

Deine Ozeane – Mein Schweigen

 

Das tiefe Blau

deiner Ozeane

erzählt mir

von deiner Sehnsucht nach mir

 

und lockt mich ins Schweigen

und Lauschen

auf dein Wort

das nach mir fragt

 

Immer wieder

noch nach so langer Zeit

deine suchende Stimme

so klagend und zärtlich

 

Wo bist du, Mensch?

Andacht vom 20. März 2019

Dein Stern –  Meine Sonne

 

Du hast Deinen Stern

Über uns aufgehen lassen

Deine goldene Sonne

Als wolltest du

Unseren Planeten umkreisen

Bis es uns einleuchtet

Dass wir die Gesetze

Deiner Schöpfung

Ins Gegenteil verkehren.

 

Bist zur Erde gekommen

Mit deinem

Immerwährenden Glanz

Wolltest uns krönen

Mit dem Ring deiner Treue

Hast dich festnageln lassen

Auf dein „Ja“

 

Bist offen geblieben

Für eine Liebe

Die tödliche Verletzungen davonträgt

Mit Rissen im Herzen

Und Blutspuren in einem Licht

Das nicht trügen kann

Andacht vom 27. März 2019

Deine Schöpfung – Unser Erdenhaus

 

Einen Weg wolltest Du uns weisen

Einfach und barfuß

Voller Ehrfurcht

Denn jeder Teil dieser Erde

Ist Dir heiliges Land

 

Erbarmen wolltest Du uns zeigen

Dein Gottesreich mitteilen

Dem Menschen und seinem Erdreich

Zerfurcht und zerfetzt

Erdkrumen einer Insel im Weltenmeer

Im Auflösen begriffen

 

Aufrichten wolltest Du

Unser gemeinsames Erdenhaus

So klein und zerbrechlich offen

Auch wenn Dich die Bauleute verwarfen

Bist Du zum Eckstein geworden

Der Grund auf den wir bauen können

Noch heute

Andacht vom 02. April 2019

Dein Garten – Unser Gethsemane

 

Blutgetränkt die Erde

In jenem Garten

In dem Du gebetet bei Nacht

Allein

Gegen die Gottvergessenheit

 

Steinig und hart die Erde

In jenem Garten

In dem Du Angst hattest

Allein

Vor dem was kommen würde

Mit Gewalt und Unrecht

 

Fruchtbar die Erde

In jenem Garten

Mit dem Samen des Ölbaums

Zwölf Stämme

Jahrtausendealt

 

Männer und Frauen

Die Dein Wort hören

Und es weitersagen

In aller Welt

Mit Herzblut

 

 

Andacht vom 17. April 2019

Mein Du-Mein Ich

 

 

Bin eine farbige Gestalt

tauche auf vom untersten Rand

mit einem Gewand aus Wasser und Blut

In mir ist Atem und Bewegung

meine Mitte wieder zu finden

mit ausgebreiteten Armen

Werde eine Schale

leer und offen

zum Bau des Erdenhauses

Werde ein Fingerzeig

für deinen Schriftzug des Lebens

ein Schatten

der ins Licht tanzt

ein Kreuz

das wie Luftblasen aufsteigt

Zum Namen

der über allen Namen ist

und so heiß wie Du

Christus Jesus

Ist da ein Licht am Ende des Tunnels?

Ist da ein Licht am Ende des Tunnels?

Die warme Haut wird kalt, das Licht in den Augen erlischt, die Seele breitet die Flügel aus und fliegt davon: Tod. Aber was kommt dann? Das Paradies? Die Hölle? Nichts? Mit diesen Fragen setzte sich temptAhre am 02. Februar 2019 in der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus und St. Rochus Mayschoß in einem sehr emotionalen Gottesdienst auseinander.

Musikalische Einstimmung mit Saxophon-Solo

 

Zu Beginn der Feier war die Kirche bis auf wenige Kerzen dunkel. In dieser Atmosphäre interpretierten zwei Saxophone mit Begleitung das melancholische Lied eines Künstlers, in dem dieser den Verlust seines vierjährigen Sohnes verarbeitet hat.

Die große Frage

 

Ein Gebet, das besagte, es gebe keine Toten, nur Lebende im Diesseits und im Jenseits, leitete zur Frage über: Gibt es überhaupt ein Leben nach dem Tod?

 

Die Bibel hat darauf eine eindeutige Antwort: Jesus ist Ostern auferstanden. –  Wissenschaftler und Philosophen versuchen sich seit Jahrhunderten an einer glaubens-unabhängigen Antwort. Nahtoderfahrungen werden als Beweis aufgeführt. Viele dieser Berichte klingen plausibel. Doch ist nicht auszuschließen, dass Nahtoderfahrungen lediglich körperliche Abläufe oder traumatische Aufarbeitungen in den letzten Lebensmomenten sind. So bleibt der Beweis aus. Christen können jedoch auf Grundlage ihres Glaubens aus Nahtoderfahrungen Hoffnung ziehen.

 

Wie dürfen wir uns das Jenseits vorstellen?

 

Auch dazu gibt uns die Bibel Auskunft. Laut Matthäusevangelium gleicht das Reich Gottes einer Perle. Dies drückt aus, dass es Aufwand und Entschlossenheit braucht, um in das künftige Reich Gottes zu kommen – aber auch, dass es ein großes Geschenk und eine riesige Freude ist. Nach den Psalmen ist der Himmel ein heiliger, reiner, wunderschöner Ort, an dem es unzählige Millionen Geistgeschöpfe gibt, die Gottes Befehle ausführen. Laut Offenbarung ist er eine ewige Stadt, das „neue Jerusalem“, ein Ort der Ruhe, der Anbetung, des Gesanges, der Erkenntnis, der Herrlichkeit. Im Römerbrief ist der Himmel als ein Ort mit Wolken, Bäumen und Bergen und mit identifizierbaren Menschen in realen, greifbaren Auferstehungsleibern beschrieben. Denn auch Jesus war in seinem Auferstehungskörper samt Nagelmalen als Jesus erkennbar, der reden, essen und trinken konnte. Trotzdem wird der neue Körper nach dem 1. Korintherbrief auch völlig neue Eigenschaften haben. Er wird vollkommen, unverweslich und unvergänglich sein.

 

Menschen stellen sich den Himmel auf verschiedene Arten vor. Für manche ist er ein Garten, von Bächen durchzogen, in denen Milch und Honig fließen.

 

Andere wiederum glauben, dass der Himmel kein Ort ist, sondern ein besonderer Seelen- bzw. Geisteszustand ewiger Glückseligkeit.

Eine dritte Gruppe hält es für unzulässig, sich den Himmel auszumalen. Dies übersteige das menschliche Vorstellungsvermögen so sehr, dass alle Vorstellungen nie an den wahren Himmel heranreichen können. Eine vierte Gruppe definiert das Paradies daher abstrakt als Gegenentwurf zur Hölle. Diese ist nach körperlichem Verständnis ein Ort aus ewigem Feuer, Asche, Qualen und Angst. Abstrakt betrachtet ist sie das Fernsein von Gott.

 

Der Himmel: Nur für Gläubige?

 

Wie auch immer: Papst Johannes Paul der Zweite betont ausdrücklich, dass der Himmel nicht den Gläubigen vorbehalten sei. Was am Ende zähle sei, ob man das Reich Gottes ein Stück mitverwirkliche und nicht, ob man bewusst aus einer christlichen Verantwortung heraus handele.

In einem Gottesdienst, der das Jenseits thematisiert, denken Menschen auch an ihre eigenen Verstorbenen. Eine Aktion holte sie sichtbar in die Gemeinschaft: auf anthrazit-farbene Steine konnten die GottesdienstbesucherInnen bei besinnlicher Musik Namen schreiben von Verstorbenen, derer sie gedachten.

Die Steine wurden an das Kreuz gelegt, das im Advent wie ein Puzzle als Sinnbild der Gemeinschaft der Lebenden entstanden ist. So wurde die Gemeinschaft augenfällig um die der Verstorbenen erweitert.

 

Rap und Karaoke

 

„Breeze of Music“ bereicherte den Gottesdienst wieder mit passender Musik. Dabei zeigte sich, dass Rap und Karaoke nicht nur für eine Jugendband angemessen sind, sondern auch dem schweren Thema „Tod“ gerecht werden können.

 

 

 

Farbige Kerzen als Erinnerung an das „Licht am Ende des Tunnels“ waren das, was die GottesdienstbesucherInnen im wahrsten Sinne des Wortes mit nach Hause nehmen konnten.

 

Ausstellung

 

Mit einer Tasse Tee, angeboten vom anschließenden Kirchencafé, konnten die GottesdienstbesucherInnen eine kleine Ausstellung mit Motiven und Sinnsprüchen auf sich wirken lassen.

Ausblick

 

Der nächste temptAhre-Gottesdienst soll Anfang Juni gefeiert werden. In Planung ist ein Open-Air-Gottesdienst. Näheres wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Puzzleaktion Advent 2018 – Ein Kreuz

Puzzleaktion Advent 2018 – Ein Kreuz

Ein Puzzle als Sinnbild für unsere Gemeinschaft, aufgebaut wie ein Adventskalender und in (fast) täglichen Andachten zusammengelegt – das war die Idee der temptAhre Puzzleaktion im Advent 2018.

 

Vorher

 

Den Auftakt zur Puzzleaktion bildete der temptAhre-Gottesdienst am 01.12.2018, „Drei Wege zur Gemeinschaft“.

Wir vom temptAhre-Team waren im Vorfeld gespannt, wie die Aktionen angenommen werden würden. Würden Steine leer bleiben? Würden die Andachten besucht werden?

Schon beim ersten Verteilen am 25.11.2018 blieben von unseren 24 Steinen nur 7 übrig. Diese fanden ihren Weg in die Häuser an den beiden kommenden Wochenenden. Manche/r,  die/der gern einen Stein gestaltet hätte, ging leer aus. Die Andachten fanden zwar im kleinen Kreis statt. Doch diejenigen, die einmal da waren, kamen wieder.

 

Bunt, offen und vielfältig

 

Das Puzzle zeigt nach 24 Tagen unsere Vielfalt. Die jüngsten Künstler sind 5 Jahre jung, die ältesten über 80 Jahre. Viele stammen aus Mayschoß. Aber auch ChristInnen aus umliegenden Gemeinden in einem Radius von 30 km haben sich beteiligt. Zwei Steine sind der Feder eines Steyler Missionars aus Papua-Neuguinea entsprungen, der sich dank Pater Rudi Stodden mit Mayschoß verbunden fühlt und zufällig auf Besuch hier war.  Das Kreuz steht für Ökumene: es trägt katholische sowie evangelische Steine.

Meist erzählten die Menschen eine kleine Geschichte zu „ihrem“ Stein.

„Viele Ideen habe ich verworfen, bis ich endlich die richtige hatte.“

„Ich habe einfach begonnen und es werden lassen.“

„Wir haben darüber gesprochen und daraus ist eine Idee entstanden.“

Das Puzzle steht jetzt als sichtbarer Beleg dafür, dass wir eine Gemeinschaft bilden: bunt, offen, unterschiedlich und doch auf Grundlage einer gemeinsamen Basis  – unserem Glauben und Vertrauen in Gott. Der Prozess seines Entstehens zeigt, dass Menschen bereit sind, für die Aufrechterhaltung der Glaubensgemeinschaft Anstrengungen auf sich zu nehmen.

 

Die einzelnen Puzzlesteine

  1. Dezember

2. Dezember – 1. Advent  

Ein Enkelkind aus Wachtberg malt Nikolaus und Schiff.

3. Dezember                    

Menschen, die sich um ein Licht versammelt haben

4. Dezember                         

Ein Steyler Missionar, zu Besuch aus Papua-Neuguinea, malt eine landestypische Krippe. 

5. Dezember                        

Eine Bitte um Fürsprache an den großen Menschenfreund und Kirchenpatron

6. Dezember                         

Zwillinge malen gemeinsam den Nikolaus auf dem Schlitten.

7. Dezember                         

Texte, die man auf sich wirken lassen muss (Teil 1)

8. Dezember                         

Texte, die man auf sich wirken lassen muss (Teil 2)

9. Dezember – 2. Advent

Viele verschiedene Farben waren nötig für diesen Adventskalender im Adventskalender.

Die „24“ thront auf der Spitze des Tannenbaums.

10. Dezember

11. Dezember

 

12. Dezember

Wenn alle zusammenarbeiten, kann etwas Größeres entstehen.

13. Dezember

Wir können füreinander Sterne sein, die zum Heiligen Abend leiten.

 

14. Dezember

Die Liebe spricht für sich. 

 

15. Dezember

16. Dezember     3. Advent

17. Dezember

Ein fünfjähriges Kind möchte mithelfen: „Ich kann gut Apfelbäume malen. Kinder, die nichts zu essen haben, können auf die Leiter klettern und sich Äpfel pflücken.“

 

18. Dezember

19. Dezember   
                    
Kreativität und Individualität

20. Dezember

Schafe gehen zur Krippe.

21. Dezember

Das Leben hat Licht- und Schattenseiten. Das Kreuz ist Licht und erhellt die Dunkelheit.

22. Dezember

Das Licht wird mehr und heller. Es beendet die Not.

Wenn alle zusammen- arbeiten, kann etwas

23. Dezember – 4. Advent

„Es kommt ein Schiff geladen“ – Ankunft des Herrn. Maria und das göttliche Kind kommen direkt auf uns zu. Am Ufer des Meeres stehen wir, wartend, mit all unseren Sorgen und unserem Kummer. Manche voll sichtbarer Hoffnung und Freude, manche zurückhaltend. Manche schlafend, (noch) nicht bereit.

Die rheinische Künstlerin Beate Heinen hat unseren Glauben an die Menschwerdung Gottes fantasievoll und farblich intensiv gemalt.

 

24. Dezember

Heilig Abend ist da.

Dank

 

Am Ende unseres Weges durch den Advent möchte sich das temptAhre-Team bei allen, die sich auf die Puzzleaktion und die Andachten eingelassen haben, bedanken – nicht zuletzt für das wunderschöne Kreuz.

Es bleibt bis auf weiteres in der Mayschosser Kirche stehen.

Drei Wege zur Gemeinschaft – Puzzleaktion

Drei Wege zur Gemeinschaft – Puzzleaktion

Im Advent 2018 versucht temptAhre. Innovative Kirche in Mayschoß/Ahr auf drei Wegen, christliche Gemeinschaft sichtbar werden zu lassen: mit einem Gottesdienst, einer Puzzleaktion und (fast) täglichen Andachten.

 

Gottesdienst am 1. Advent

Den Einstieg in die Adventszeit bildete der am                 01. Dezember gefeierte Gottesdienst, der sich mit dem Thema „Gemeinschaft“ auseinandersetzte. Wir alle gehören zu Gruppen:  zu unserer Lebensgemeinschaft und zur Familie, zur Schulklasse bzw. zum Kollegenkreis, zur Kirche an sich und zur Kirchengemeinde mit all ihren Untergruppen, zur Weltgemeinschaft und zur Gemeinschaft mit Gott. In dieser Jahreszeit häufen sich Weihnachtsfeiern und Familientreffen. Wie ist das mit den Gemeinschaften?: Wie funktionieren sie? Wofür brauchen wir sie? Und brauchen sie uns?

Videoclip „Der Einzelkämpfer“

Ein kurzer Videoclip veranschaulichte, was einem ohne funktionierende Gemeinschaft passieren kann. Ein Glühwürmchen, das nachts allein im Wald unterwegs war, konnte die Dunkelheit nicht ausleuchten, sodass es gegen einen Baum prallte. Besser erging es den Glühwürmchen, die im Schwarm flogen.

 

Die Lesung aus dem ersten Korintherbrief bringt zum Ausdruck, welche Vorstellung Gott von einer Gemeinschaft hat. „Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.“ (1.Kor 12,12-22.26-27).  Was damit gemeint ist, verdeutlichte die Metapher vom Puzzle.

Bei einem Puzzle ist jeder Stein anders, jeder passt nur an einen Platz. Deshalb ist jeder Stein wichtig. Wenn am Ende ein Stein fehlt, bleibt das gesamte Bild unvollständig.                                                                    Teile, die nicht zusammenpassen, lassen sich nicht mit Gewalt einfügen.

Auch von uns ist jede und jeder einzigartig, unverwechselbar, wertvoll. Niemand ist überflüssig. Auseinandersetzungen lösen wir am besten im Gespräch.

Ein Puzzlespiel gelingt nur, weil passende Teile zusammenhalten. Jedes Puzzleteil braucht, um Halt zu finden, einige Teile, mit denen es engeren Kontakt hat – so wie wir Menschen zwei oder drei enge Freunde benötigen. Mit allen Menschen können wir nicht gleichzeitig eng befreundet sein. Aber wir können uns einer größeren Gruppe verpflichtet fühlen, zusammenhalten und aufeinander Rücksicht nehmen.

Manchmal scheinen Puzzlesteine nicht ins Bild zu passen, z.B. wenn sie nicht die richtig durchgefärbt sind. Das kann man als störend oder als belebend werten.

Wie auch immer: wenn wir uns um die vermeintlich schwächeren Teile der Gemeinschaft kümmern, sie wahrnehmen und respektvoll behandeln, können wir Probleme des Einzelnen verringern und als Gemeinschaft wachsen.

Den Anfang für ein Puzzle mit extrem vielen Steinen zu finden, ist meistens nicht leicht. Aber je mehr Steine sich zusammenfügen, umso weniger bleiben übrig und umso schneller lassen sich die letzten einfügen. – So geht es uns auch, wenn wir in unseren Gemeinschaften eine neue Aufgabe zu bewältigen haben. Denken wir an die Flüchtlingswelle. Von „Wir schaffen das.“ über „So geht es auf keinen Fall.“ bis heute: nicht perfekt, aber in Angriff genommen und auf den Weg gebracht.

Wenn Christen so miteinander umgehen, wie in der Lesung beschrieben und am Puzzle versinnbildlicht, dann kann Christus durch uns lebendig werden, mitten in unserer Welt.

Videoclip „Gemeinsam sind wir stark“

Der zweite Videoclip zeigte einen Kampf „David gegen Goliath“. Indem sie ihrer Artgenossin zu Hilfe eilt, vereitelt eine Gruppe von Ameisen den Versuch eines Ameisenbären, die einzelne Ameise zu fressen.

 

Puzzleaktion

Vor diesem Hintergrund hat sich die Gemeinde aufgemacht, im Advent selbst ein Puzzle zu gestalten. Ein Kreuz als Basis. Sinnbild für zwei Gemeinschaften: Der vertikale Balken weist von oben nach unten, von Gott zu uns und zurück. Der horizontale Balken weist von rechts nach links, zum Menschen neben mir und zurück. Das Kreuz schafft Raum für unsere Puzzlesteine. Wir können die Steine gestalten. Für die Gestaltung gibt es keine Regularien. Jede/r, die/der mitmacht, hat die Freiheit, zu sein, wie sie/er möchte, kann den Stein gestalten, wie sie/er möchte. Der Stein muss nur hinterher an seinen Platz passen. Am 24.12. ist das Puzzle fertig. Dann können wir sagen, wir haben gemeinsam auf Jesus Kommen gewartet und uns gemeinsam vorbereitet. Es wird ein buntes Bild sein, kein einheitliches. Es wird zeigen, dass wir verschieden sind und doch eine Gemeinschaft bilden können. Vielleicht bleiben auch Steine leer. Falls sich keiner findet, um sie zu gestalten. Auch das müssen wir als Gemeinschaft tragen. Dafür übernehme Andere vielleicht mehr als einen Stein. Mit dem ersten Puzzleteil wurde im Gottesdienst eine Basis gelegt.

Andachten

 

Das Puzzle hat den Charakter eines Adventskalenders. Es muss täglich wachsen. Deshalb hat temptAhre für all die Tage, an denen nichts anderes in der Kirche stattfindet, eine Andacht vorbereitet. Jede Andacht beinhaltet einen Impuls in Form einer Geschichte, Lieder, Gebete und vor allem die Gelegenheit, für einen Moment zur Ruhe zu kommen. Im Rahmen dieser Andachten werden die Puzzlesteine am Kreuz angebracht. Das Wachstum lässt sich tagesaktuell auf der neu ins Leben gerufenen Webseite www.temptahre.de mitverfolgen. Dort können auch die Termine der Andachten nachgelesen werden.

 

Dank

 

Ein besonderer Dank gilt den beiden regionalen Betrieben, die das Kreuz gestiftet haben. Die Holzhandlung Dirk Wollersheim überließ temptAhre das Holz für das Kreuz. Die Schreinerei Rönnefarth fertigte aus dem Rohstoff Holz ein Kreuz.

Wie immer untermalte die Jugend-Liveband Breeze of Music den Gottesdienst musikalisch, diesmal mit stimmungsvollen, aber auch sehr dynamischen Stücken.

Die GottesdienstbesucherInnen konnten an diesem Abend im wahrsten Sinne des Wortes etwas mit nach Hause nehmen. Im Advent wird viel gebacken. So verteilte temptAhre ein Lebkuchenrezept mit Plätzchenausstechern in Form von Kirchen, Engeln, Nikoläusen, Schneemännern, Glocken und … Puzzlesteinen. Anhand selbstgebackener Teigwaren konnte sich die Gemeinde bei Tee, Wein und Wasser, vom Kirchencafé angeboten, einen Eindruck von Aussehen und Geschmack verschaffen.

Von großen und kleinen Helden

Von großen und kleinen Helden

Große und kleine Helden zu Gast bei temptAhre

Die Mayschosser Pfarrkirche war gut besucht als am Samstagabend, dem 08. September 2018, der temptAhre-Gottesdienst „Von großen und kleinen Helden“ gefeiert wurde.

 

Große Helden: James Bond & Co?

James Bond, Winnetou und Katniss Everdeen waren per Videoclip ebenfalls zu Gast. Alle drei sind Superhelden im landläufigen Sinne. Macht sie das zu christlichen Vorbildern?

James Bond ist ein Einzelgänger. Wir „normal Sterblichen“ erreichen allerdings dann am meisten, wenn wir uns zusammentun und gemeinsam handeln. Wie das geht, können wir von Bond sicher nicht lernen.

Winnetous Mission endet mit dem letzten Gefecht. Das kann uns Christen nicht genügen. Unsere Mission geht über den Einzelnen und seine Zeit hinaus. – Katniss Everdeen, die jugendliche Heldin aus „Die Tribute von Panem“ ist zweifelsohne eine starke, beeindruckende Frau. Sie rettet ihre Welt. Allerdings unter Einsatz von Gewalt. Am Ende ist sie verbittert und gebrochen. Dadurch scheidet auch sie als Vorbild für uns aus. Denn unser Auftrag lautet, eine frohe, nicht eine bittere Botschaft zu verkünden.

 

Großer Held: Jesus!

Jesus ist unser großer Held und unser großes Vorbild, auch wenn er völlig anders als die Superhelden auftritt. „Er hat uns aus Todesnot gerettet und wird uns auch in Zukunft retten“, heißt es sinngemäß im 2. Brief an die Korinther. Seinen Heldentaten kann jeder nacheifern: Denn Jesus brauchte keine Gewalt, keine ausgeklügelten Waffen, sondern wirkte mit Methoden, die jeder von uns ebenfalls anwenden kann: Zuhören und Vergeben. Hoffnung schenken. Dafür stehen, dass es im Leben Wichtigeres gibt als Macht und Geld. Und indem er die Jünger um sich geschart hat, hat er uns gezeigt, dass wir den Weg am besten gemeinsam gehen.

 

„Kleine“ Helden

Im Alltag begegnen uns täglich „kleine“ Helden: die Ehrenamtler.

Zum Beispiel:

Jugendtreff Mayschoß

Jugendfeuerwehr Rech

MusterKnaben des Jugendbüros Altenahr

 

Flüchtlingsnetzwerk Altenahr

 

All diese Gruppen waren am 08. September 2018 mit einem Informationstisch in den Seitenschiffen der Kirche St. Nikolaus und St. Rochus vertreten. Die Gemeinde wurde eingeladen, mit den „Helden des Alltags“ ins Gespräch zu kommen. Diese Gespräche waren für alle Seiten eine Bereicherung.

 

Noch mehr Helden

Das Lied „Die wahren Helden“ der Musikgruppe Wise Guys richtet unser Augenmerk auf weitere Helden in unserem täglichen Umfeld: Menschen in sozialen Berufen oder in Berufen, die Idealismus verlangen; Menschen, die in aller Stille aus sonstigen Gründen Dienst am Mitmenschen tun. Bei den Wise Guys heißt es sehr treffend:

„Selten Lob, wenig Kohle, kein Glamour und kein Glanz,                                                                                          doch das Herz am rechten Fleck, und das voll und ganz.“

Dass es notwendig ist,  die Helden, die uns täglich begegnen, öfter wertzuschätzen, stieß allgemein auf große Zustimmung und wurde speziell von einer älteren Gottesdienstbesucherin im Rahmen der Fürbitten ausdrücklich unterstrichen. Das Team von temptAhre zollte mit diesem Gottesdienst all jenen Respekt, denen gar nicht oft genug gedankt werden kann.

 

Eucharistiefeier

Herr Pastor Spiller zelebrierte die Eucharistiefeier.                                                                                                        Musikalisch begleitete die Band „Breeze of Music“ den Gottesdienst mit einer abwechslungsreichen Auswahl an Stücken. Deutsch und Englisch, geistlich, weltlich, ruhig oder mitreißend, das Repertoire der jungen Instrumentalisten und Sängerinnen umfasst die unterschiedlichsten Bereiche.

Erste Hilfe für Helden

Kirchencafé

In der Annahme, dass auch Helden sich gelegentlich verletzen, verteilte temptAhre am Ende des Gottesdienstes Pflasterboxen im hosentaschen-tauglichen Format: ein rotes Kreuz mit temptAhre-Emblem.

Gemeindemitglieder und Ehrenamtler blieben noch für einen kleinen Umtrunk zusammen, zu dem der Pfarrgemeinderat eingeladen hatte, und setzten die im Gottesdienst begonnenen Gespräche fort.

Feedback auf Facebook:

„Ich möchte euch von Herzen danken für den wundervollen Gottesdienst, den ihr durch eure tolle Musik und die Moderation so super gestaltet habt. … Schade, dass ihr jetzt bis zum Advent Pause habt.“

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