„Zu spät: Kirche, die über den Jordan geht?“

Unter dieser Überschrift stand am Sonntag, dem 24.April 2016, in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus und Rochus (Mayschoß) der Gottesdienst von temptAhre. Neue Wege gehen.

 

Sketch: Kirche im Jahr 2016 und im Jahr 2116

Highlight des Gottesdienstes war ein Sketch. Messdiener stellten lachend und springend einen Kindergarten im Jahr 2016 dar. Dann wieder zogen sie schwarz gewandet, mit Regenschirmen ausgerüstet und gramgebeugt zu den Klängen des Trauermarsches als Beerdigungsgesellschaft durch die Kirche. Schließlich zeigten sie ein strahlendes Brautpaar, das unter einem Blumenregen vom Pastor zu „Mann und Frau“ erklärt wurde.                                                                                 Einen scharfen Kontrast dazu bildeten die von Erwachsenen und einem Zwillingspärchen von 2,5 Jahren gespielten Szenen aus dem Jahr 2116. Vor Ort existieren die kirchlichen Angebote nicht mehr. Stattdessen schlägt die Pfarrsekretärin Kinderbetreuung durch Freigabe zur Adoption, Beerdigung via Live-Schaltung in München und Hochzeit in Las Vegas vor. Angesichts dieser Aussichten blieb manchem das Lachen im Halse stecken.

Die Botschaft: Wenn es heute nicht gelingt, die Gemeinschaft zu stabilisieren, wird sich der Trend – leere Kirchen, Priestermangel, Geldmangel, Bedeutungsmangel, Gotteskrise –   fortsetzen und dann könnte es irgendwann „Zu spät“ sein.

 

„Die Kirche geht nicht über den Jordan, sondern durch den Jordan.“

Als Lösungsansatz zog sich wie ein roter Faden eine Geschichte über die Israeliten durch den Gottesdienst: die Geschichte ihrer 40-jährigen Wüsten-Wanderung aus der Sklaverei in die Freiheit. Mit Gott-Vertrauen, Durchhaltevermögen und einer Vision vor Augen bewältigten sie die „Durststrecke“ und durchquerten am Ende trockenen Fußes den Jordan.

 

Diese Strategie kann den Gemeinden als Vorbild dienen. „Die Kirche geht eben nicht über den Jordan, sondern durch den Jordan“, lautete der zentrale Satz zum Schluss des Gottesdienstes.

 

Einbindung der Gemeinde

Typisch für temptAhre wurden die Kirchenbesucher in das Geschehen aktiv eingebunden: Mit „Steinen aus dem Jordan“ konnten sie ihre Wünsche bzgl. Inhalt, Ort, Dauer und Zeitpunkt von zukünftigen temptAhre-Gottesdiensten äußern. Fürbitten im „We will rock you“-Modus machten allen viel Spaß. Eine besondere Attraktion war erneut die jugendliche Live-Band „Breeze of Music“. Mit geistlichen und thematisch passenden weltlichen Liedern ernteten sie immer wieder „Szenenapplaus“. Das Engagement dieser jungen Menschen kann gar nicht genug gewürdigt werden. Am Ende honorierten die Kirchenbesucher den lebendigen und kurzweiligen Gottesdienst zur großen Freude der Mitwirkenden mit Standing Ovations.

Kuchenverkauf durch FirmbewerberInnen

Nach dem Gottesdienst verkauften FirmbewerberInnen im Kirchencafé selbstgebackenen Kuchen. Den Erlös in Höhe von ca. 220,-€ werden sie dem Tierheim Remagen spenden.

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