Im Advent 2018 versucht temptAhre. Innovative Kirche in Mayschoß/Ahr auf drei Wegen, christliche Gemeinschaft sichtbar werden zu lassen: mit einem Gottesdienst, einer Puzzleaktion und (fast) täglichen Andachten.

 

Gottesdienst am 1. Advent

Den Einstieg in die Adventszeit bildete der am                 01. Dezember gefeierte Gottesdienst, der sich mit dem Thema „Gemeinschaft“ auseinandersetzte. Wir alle gehören zu Gruppen:  zu unserer Lebensgemeinschaft und zur Familie, zur Schulklasse bzw. zum Kollegenkreis, zur Kirche an sich und zur Kirchengemeinde mit all ihren Untergruppen, zur Weltgemeinschaft und zur Gemeinschaft mit Gott. In dieser Jahreszeit häufen sich Weihnachtsfeiern und Familientreffen. Wie ist das mit den Gemeinschaften?: Wie funktionieren sie? Wofür brauchen wir sie? Und brauchen sie uns?

Videoclip „Der Einzelkämpfer“

Ein kurzer Videoclip veranschaulichte, was einem ohne funktionierende Gemeinschaft passieren kann. Ein Glühwürmchen, das nachts allein im Wald unterwegs war, konnte die Dunkelheit nicht ausleuchten, sodass es gegen einen Baum prallte. Besser erging es den Glühwürmchen, die im Schwarm flogen.

 

Die Lesung aus dem ersten Korintherbrief bringt zum Ausdruck, welche Vorstellung Gott von einer Gemeinschaft hat. „Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm.“ (1.Kor 12,12-22.26-27).  Was damit gemeint ist, verdeutlichte die Metapher vom Puzzle.

Bei einem Puzzle ist jeder Stein anders, jeder passt nur an einen Platz. Deshalb ist jeder Stein wichtig. Wenn am Ende ein Stein fehlt, bleibt das gesamte Bild unvollständig.                                                                    Teile, die nicht zusammenpassen, lassen sich nicht mit Gewalt einfügen.

Auch von uns ist jede und jeder einzigartig, unverwechselbar, wertvoll. Niemand ist überflüssig. Auseinandersetzungen lösen wir am besten im Gespräch.

Ein Puzzlespiel gelingt nur, weil passende Teile zusammenhalten. Jedes Puzzleteil braucht, um Halt zu finden, einige Teile, mit denen es engeren Kontakt hat – so wie wir Menschen zwei oder drei enge Freunde benötigen. Mit allen Menschen können wir nicht gleichzeitig eng befreundet sein. Aber wir können uns einer größeren Gruppe verpflichtet fühlen, zusammenhalten und aufeinander Rücksicht nehmen.

Manchmal scheinen Puzzlesteine nicht ins Bild zu passen, z.B. wenn sie nicht die richtig durchgefärbt sind. Das kann man als störend oder als belebend werten.

Wie auch immer: wenn wir uns um die vermeintlich schwächeren Teile der Gemeinschaft kümmern, sie wahrnehmen und respektvoll behandeln, können wir Probleme des Einzelnen verringern und als Gemeinschaft wachsen.

Den Anfang für ein Puzzle mit extrem vielen Steinen zu finden, ist meistens nicht leicht. Aber je mehr Steine sich zusammenfügen, umso weniger bleiben übrig und umso schneller lassen sich die letzten einfügen. – So geht es uns auch, wenn wir in unseren Gemeinschaften eine neue Aufgabe zu bewältigen haben. Denken wir an die Flüchtlingswelle. Von „Wir schaffen das.“ über „So geht es auf keinen Fall.“ bis heute: nicht perfekt, aber in Angriff genommen und auf den Weg gebracht.

Wenn Christen so miteinander umgehen, wie in der Lesung beschrieben und am Puzzle versinnbildlicht, dann kann Christus durch uns lebendig werden, mitten in unserer Welt.

Videoclip „Gemeinsam sind wir stark“

Der zweite Videoclip zeigte einen Kampf „David gegen Goliath“. Indem sie ihrer Artgenossin zu Hilfe eilt, vereitelt eine Gruppe von Ameisen den Versuch eines Ameisenbären, die einzelne Ameise zu fressen.

 

Puzzleaktion

Vor diesem Hintergrund hat sich die Gemeinde aufgemacht, im Advent selbst ein Puzzle zu gestalten. Ein Kreuz als Basis. Sinnbild für zwei Gemeinschaften: Der vertikale Balken weist von oben nach unten, von Gott zu uns und zurück. Der horizontale Balken weist von rechts nach links, zum Menschen neben mir und zurück. Das Kreuz schafft Raum für unsere Puzzlesteine. Wir können die Steine gestalten. Für die Gestaltung gibt es keine Regularien. Jede/r, die/der mitmacht, hat die Freiheit, zu sein, wie sie/er möchte, kann den Stein gestalten, wie sie/er möchte. Der Stein muss nur hinterher an seinen Platz passen. Am 24.12. ist das Puzzle fertig. Dann können wir sagen, wir haben gemeinsam auf Jesus Kommen gewartet und uns gemeinsam vorbereitet. Es wird ein buntes Bild sein, kein einheitliches. Es wird zeigen, dass wir verschieden sind und doch eine Gemeinschaft bilden können. Vielleicht bleiben auch Steine leer. Falls sich keiner findet, um sie zu gestalten. Auch das müssen wir als Gemeinschaft tragen. Dafür übernehme Andere vielleicht mehr als einen Stein. Mit dem ersten Puzzleteil wurde im Gottesdienst eine Basis gelegt.

Andachten

 

Das Puzzle hat den Charakter eines Adventskalenders. Es muss täglich wachsen. Deshalb hat temptAhre für all die Tage, an denen nichts anderes in der Kirche stattfindet, eine Andacht vorbereitet. Jede Andacht beinhaltet einen Impuls in Form einer Geschichte, Lieder, Gebete und vor allem die Gelegenheit, für einen Moment zur Ruhe zu kommen. Im Rahmen dieser Andachten werden die Puzzlesteine am Kreuz angebracht. Das Wachstum lässt sich tagesaktuell auf der neu ins Leben gerufenen Webseite www.temptahre.de mitverfolgen. Dort können auch die Termine der Andachten nachgelesen werden.

 

Dank

 

Ein besonderer Dank gilt den beiden regionalen Betrieben, die das Kreuz gestiftet haben. Die Holzhandlung Dirk Wollersheim überließ temptAhre das Holz für das Kreuz. Die Schreinerei Rönnefarth fertigte aus dem Rohstoff Holz ein Kreuz.

Wie immer untermalte die Jugend-Liveband Breeze of Music den Gottesdienst musikalisch, diesmal mit stimmungsvollen, aber auch sehr dynamischen Stücken.

Die GottesdienstbesucherInnen konnten an diesem Abend im wahrsten Sinne des Wortes etwas mit nach Hause nehmen. Im Advent wird viel gebacken. So verteilte temptAhre ein Lebkuchenrezept mit Plätzchenausstechern in Form von Kirchen, Engeln, Nikoläusen, Schneemännern, Glocken und … Puzzlesteinen. Anhand selbstgebackener Teigwaren konnte sich die Gemeinde bei Tee, Wein und Wasser, vom Kirchencafé angeboten, einen Eindruck von Aussehen und Geschmack verschaffen.

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